Der Mensch ist normalerweise nicht für alleine gedacht. Da das nicht mehr richtig klappt, mit Mann und Frau, daher auch die Zunahme der psychischen Krankheiten, auch bei Scheidungskindern. Natürlich spielen auch noch andere Faktoren eine Rolle, wie das hektische Arbeitsleben. Es gibt Mann und Frau. Freundschaften sind schön und wichtig, aber trotzdem fehlt jemand der Dich ganz genau "kennt", Dich in den Arm nimmt, mit Dir Ostern und Weihnachten feiert, Dir was zum Valentinstag schenkt, die nach der beschissenen Arbeit für Dich "da" ist, die einem Bier holt, und hin,- und wieder nackt putzt. Single sein ist in jüngeren Jahren gar nicht mal so schlimm, je älter man wird, umso schwieriger tut man sich damit alleine zu sein. Der Gedanke, alleine auf dem heimischen Sofa eines Tages diese Welt zu verlassen, ist auch nicht gerade sehr verlockend. Wer aber denkt, das klappt sowieso nicht, der sollte es am besten bleiben lassen. Manchmal klappt es auch. Es ist halt manchmal so: no risk, no fun. Außerdem vermisse ich manchmal die Streitereien.
Und mit der vielen Zeit, die man ohne die Streitereien plötzlich hat, muss man erstmal was anfangen können. Ist gar nicht so einfach.
also man sollte es nicht immer alles so eng sehen, was ich schreibe, ich bin meistens ein gutgelaunter Mensch. Streitereien gehören meines Erachtens zu einer Beziehung, umso schöner ist danach die Versöhnung. Aber jeder lebt anderst, und hat andere Vorstellungen.
Vielleicht liegt es daran, dass ich mit einer überaus dominanten und streitsüchtigen Schwester aufgewachsen bin, gegen die ich nie eine Chance hatte und die zudem auch noch bildschön war. Ich habe gelernt, mich auf meine Fähigkeiten zu konzentrieren, meine Eigenständigkeit und die Erkenntnis, dass Streiten Zeitverschwendung und Lachen viel schöner ist. Daher bin ich ohnehin ein sehr zufriedener Mensch und streite eigentlich überhaupt nur dann, wenn ich mit mir selbst gerade irgendein Problem habe oder unter Stress stehe und mir der Langmut fehlt.
Wenn der Partner aber nur noch Streit provoziert und nix aber auch gar nix gut findet, was Du vorschlägst oder möchtest, nix in Haus und Garten mit dir zusammen macht, nur in der Kneipe hockt und sonntags nix mit dir unternimmt, schwer zufrieden und langmütig zu bleiben
Das ist ein richtig guter Spruch. Das beste, was ich bisher von Dir gelesen habe. Und? Funktioniert es?
Ja allerdings, das würde ich sicher nicht mitmachen. So einen Partner hatte ich in der Tat nie und hätte so einen auch nicht lange gehabt.
Ich hatte eine Beziehung mit einem Streithammel. Jeder Streit mit ihm brachte meine Gefühle für ihn immer tiefer. Ich fand die Versöhnungen nicht schön, sondern mit schalem Geschmack. Nach einigen Monaten konnte ich einfach nicht mehr.
Oh der hat mir jahrelang die große Liebe vorgespielt. Solange es ihm finanziell schlecht ging. War seine Traumfrau mit der er alt werden wollte. Als es ihm nach 7 Jahren besser ging, nach seiner Insolvenz, haben wir geheiratet, von da an ging es bergab Aber damit bin ich durch, ich bin wieder ich, hab Spass und es geht mir sehr gut. Und ich bin frei für eine neue Liebe, sollte es das für mich noch mal geben
Das ist schön und diesen Eindruck machst du auch auf mich. Ich lebe seit 25 Jahren mit meiner Tochter zusammen, das ist die harmonischste Beziehung, mit dem wunderbarsten Menschen, die mir zuteil wurde und dafür bin ich unendlich dankbar. Nicht aufgeben, weiter machen, nicht hart und frustriert werden, das Positive im Leben (be)greifen, nach vorne blicken und nicht das große Glück suchen und die kleinen Glücksmomente übersehen. Klingt kitschig? Funktioniert aber, denn Glück hängt von der eigenen Lebenseinstellung ab. Meine Tochter schenkte mir zum Muttertag ein Buch, das sie selbst geschrieben hat. Es ist eine Liebeserklärung eines Kindes, das sich zu jedem Zeitpunkt seines Lebens geliebt fühlte. Etwas, was ich selbst in meiner Kindheit nie kennenlernen durfte und das mich einmal mehr verstehen ließ, was Liebe bedeuten kann.