Singles allein zu Haus – besonders die Jüngeren trifft Social Distancing hart

Singles & Dating  |  16. April 2020

Durch das Coronavirus verbringen die meisten Menschen mehr Zeit in den eigenen vier Wänden. Aber nicht für jeden bedeuten die Social Distancing-Maßnahmen ungewöhnliche Umstände. 28 Prozent können ihren Beruf nicht im Homeoffice ausüben und gehen daher weiterhin täglich zur Arbeit. Weitere 14 Prozent verbringen nahezu genauso viel Zeit daheim wie vor den Corona-Einschränkungen – beispielsweise, weil sie Rentner sind oder bereits vorher von zu Hause aus gearbeitet haben. Vor allem für Singles kann der angeordnete Hausarrest aber eine echte Herausforderung sein: Gut jede:r Dritte leidet aktuell unter Einsamkeit (37 Prozent). Besonders Männer fühlen sich in diesen Tagen allein (42 Prozent; Frauen: 33 Prozent). Auch der jungen Generation macht die aktuelle Situation zu schaffen: 49 Prozent der 18- bis 29-Jährigen fühlen sich momentan einsam (60 Jahre und älter: 32 Prozent). Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Dating-App Parship unter mehr als 4.100 Partnersuchenden in Deutschland.

Frau lehnt an Fenster und schaut in die Ferne

Mehr als jede:r Dritte leidet aktuell unter Einsamkeit.

Parship-Umfrage, März 2020; Angaben in Prozent gerundet

37%

Me Time für wenigste Singles ein positiver Corona-Aspekt

Bei aller Ablenkung durch Netflix und Co.: Ohne manche Menschen kann man einfach nicht leben. Vor allem sehnen sich die Alleinstehenden nach dem persönlichen Kontakt zum Freundeskreis (59 Prozent). Insbesondere Frauen möchten ihre Freunde gern in den harten Zeiten in die Arme schließen (62 Prozent; Männer: 55 Prozent). Jeder Dritte vermisst es zudem, die Eltern zu besuchen (35 Prozent). Speziell bei den 30- bis 49-Jährigen ist die Sehnsucht nach Mama und Papa groß (48 Prozent). Auch der beste Kumpel oder die BFF werden von einem Drittel schmerzlich vermisst (34 Prozent). Lediglich acht Prozent der Singles empfinden es als positive Erfahrung, weniger Kontakt zu den Mitmenschen und dafür mehr Zeit mit sich selbst zu haben.

Frauen
Männer

Freundeskreis

Eltern

Bester Freund/Beste Freundin

Kolleg:innen

Parship-Umfrage, März 2020; Angaben in Prozent gerundet

Text und Telefonie für Kontakt zur Außenwelt favorisiert

Um auch weiterhin in Verbindung mit den Liebsten zu bleiben, greifen Singles häufiger zum Smartphone. Bei etwa jedem Zweiten (48 Prozent) ist vor allem die Nutzung von Messengerdiensten stark angestiegen. 42 Prozent nehmen zudem häufiger den Hörer in die Hand, um wenigstens die Stimme von Freunden und Familie zu hören. Einem Fünftel reicht telefonieren aber nicht aus. Sie setzen verstärkt auf Video-Telefonie (20 Prozent). Aber auch die Sehnsucht nach Liebe wächst: So nutzen 13 Prozent der Singles häufiger und intensiver Online-Dating-Plattformen wie Parship.

„Gerade für Singles können Quarantäne und Ausgangsbeschränkungen sehr schwer und kräftezehrend sein. Wichtig ist es, der Einsamkeit nicht das Ruder zu übergeben und sich zuhause einzuigeln. Nutzen Sie die Zeit für Dinge, die Sie immer aufgeschoben haben: Sprachen lernen, endlich das Endlevel des neuen Games schaffen oder das Bücherregal aussortieren. Etwas für sich zu tun, stärkt den Selbstwert und schafft Optimismus. Und ganz wichtig: Bleiben Sie in Kontakt mit Ihren Freunden, gerade Video-Telefonie schafft jetzt emotionale Nähe.“

Etic Hegmann, Single-Experte und Parship-Coach

Lese-Tipp

Das Ranking im Überblick

Das Leben wird momentan vom Coronavirus bestimmt – dadurch hat sich der Alltag jedes Einzelnen stark verändert. Jetzt, wo man viel Zeit zuhause verbringt, können sich einige Gewohnheiten verändern. Wie ist das bei Ihnen, welche der untenstehenden Dinge tun Sie, um Ihren Tag zuhause zu strukturieren?

 GesamtMänner Frauen
Ich gehe zur gewohnten Uhrzeit ins Bett.31 %33 %29 %
Ich stehe immer zur gleichen Zeit auf.30 %33 %28 %
Aufgrund meines Berufs (medizinischer Bereich, Einzelhandel, o. Ä.) bin ich aktuell nicht mehr zuhause als sonst.28 %29 %27 %
Ich ziehe mir morgens „richtige“ Kleidung an.27 %22 %32 %
Ich esse zu regelmäßigen Zeiten.26 %27 %26 %
Ich integriere Sport zu festen Zeiten in meinen Alltag (z. B. Fitness auf der Matte, Online-Kurse, Joggen im Park).26 %23 %28 %
Ich richte mir feste Zeiten für Arbeit und Freizeit ein.24 %24 %24 %
Ich genieße es momentan, einfach in den Tag hineinzuleben.19 %20 %18 %
Für mich hat sich aktuell nichts geändert, weil ich schon vor Corona viel zuhause war (z. B. Rentner, regulär aus dem Homeoffice- Arbeitende).14 %15 %13 %
Ich verabrede mich zu festen Zeiten für Telefonate (z. B. mit Kollegen oder Freunden).10 %8 %12 %
Mein Tagesablauf wird hauptsächlich durch die Kinderbetreuung bestimmt.6 %3 %8 %
n=4.175; Prozentangaben gerundet; bis zu drei Nennungen möglich

Wir bleiben bei den Auswirkungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Wenn Sie an die vergangenen Wochen denken, wie stehen Sie zu den folgenden Aussagen?

 GesamtMännerFrauen18 – 29 Jahre60 und älter
Stimme voll zu / stimme zu     
Ich habe viele Projekte, die ich zuhause umsetzen möchte (Zimmer streichen, Fotos sortieren, Schränke ausmisten, usw.).43 %38 %46 %40 %42 %
Ich fühle mich einsam.37 %42 %33 %49 %32 %
Ich höre mehr Musik/Radio/Podcasts.36 %37 %36 %44 %36 %
Ich schaue vermehrt Fernsehen, Netflix und Co.35 %37 %33 %51 %32 %
Ich achte verstärkt auf meine Ernährung und ernähre mich gesund.34 %29 %39 %28 %42 %
Aufgrund meines Berufs (medizinischer Bereich, Einzelhandel, o. ä.) bin ich aktuell nicht mehr zuhause als sonst.33 %35 %32 %38 %25 %
Ich lese mehr.32 %25 %37 %28 %39 %
Ich koche/backe mehr.31 %33 %36 %33 %29 %
Ich verbringe mehr Zeit auf Social Media (Facebook, Instagram, usw.).28 %32 %31 %32 %24 %
Ich mache jetzt mehr Sport draußen (z.B. Joggen, Fahrrad fahren, Inlineskaten).26 %22 %29 %22 %30 %
Ich mache mehr Sport drinnen.23 %22 %24 %22 %25 %
Ich nutze die Zeit, um ausgiebig zu schlafen und zu faulenzen.22 %30 %21 %30 %25 %
Ich nutze die Zeit, um neue Sachen zu machen oder zu lernen (Online-Kurse, Handarbeiten etc.).21 %19 %22 %19 %26 %
Ich gönne mir mehr Sachen, die mir guttun (Süßigkeiten, Online-Shopping, usw.).19 %20 %18 %24 %18 %
Ich tue mich schwer, mich an die Situation zu gewöhnen und einen geregelten Tagesablauf zu etablieren.19 %20 %18 %21 %22 %
keine Top-2-Boxes4 %4 %4 %3 %5 %
n=4.175; Prozentangaben gerundet

In den kommenden Wochen wird man enge Freunde und Familienangehörige kaum sehen können. Wenn Sie an Ihre Familie und Ihre Freunde denken, zu wem werden Sie den persönlichen Kontakt am meisten vermissen?

 GesamtMänner Frauen30 – 39 Jahre40 – 49 Jahre
Zu meinem Freundeskreis insgesamt.59 %55 %62 %58 %58 %
Zu meinen Eltern.35 %34 %37 %48 %48 %
Zu meiner besten Freundin/ meinem besten Freund.34 %31 %37 %33 %32 %
Zu meinen Kindern.28 %22 %33 %4 %14 %
Zu meinen Geschwistern.22 %22 %22 %22 %24 %
Zu meinen Kollegen.19 %20 %19 %22 %22 %
Zu keiner der genannten Personen.5 %8 %3 %6 %6 %
Zu meinen Großeltern.4 %6 %3 %22 %3 %
Eigentlich empfinde ich es gerade als positive Erfahrung, weniger Kontakt zu meinen Mitmenschen zu haben.8 %9 %7 %9 %7 %
n=4.175; Prozentangaben gerundet; bis zu drei Nennungen möglich

Wir bleiben beim Coronavirus. Auch wenn alle in der nächsten Zeit zuhause bleiben müssen, gibt es noch Möglichkeiten, um weiterhin Kontakt zu anderen Menschen zu halten. Wie ist das bei Ihnen, welche der Möglichkeiten nutzen Sie, um in Kontakt zu bleiben oder neue Kontakte zu knüpfen?

 GesamtMänner Frauen
Nutze ich mehr   
Nachrichtendienste (WhatsApp, SMS, usw.)48 %38 %57 %
Telefonate42 %31 %53 %
Video-Anrufe mit einer Person (z. B. Skype, FaceTime usw.)20 %17 %23 %
E-Mails15 %13 %18 %
Social Media (Facebook, Instagram, Snapchat, Twitter usw.)15 %14 %17 %
Video-Anrufe mit mehreren Personen (z. B. Houseparty, FaceTime usw.)14 %13 %15 %
Online-Dating (z. B. Parship)13 %15 %12 %
Online-Foren8 %8 %7 %
Persönliches Treffen mit einzelnen Personen zuhause7 %7 %6 %
Online-Nachbarschaftsnetzwerke6 %5 %6 %
Briefe6 %5 %6 %
Nutzer wie früher/weniger/gar nicht28 %35 %21 %
n=4.175; Prozentangaben gerundet

Informationen zur Studie
  • Art der StudieUmfrage unter Parship-Mitgliedern 2020
  • MethodeOnline-Befragung
  • TeilnehmerSingles ab 18 Jahren
  • Fallzahl4.175 Personen
  • ErhebungszeitraumMärz 2020
  • InstitutInnofact AG
  • Region/Stadt/LandDeutschland