Kirsten (33) und Christian (36): Ein tanzendes Herz

Christian (36, Manager) traf mit Parship Kirsten (33, Physiotherapeutin). Beide leben in Hamburg. Er hat uns geschrieben …i

So verliebten sie sich:

Nach einer alkoholdurchtränkten Nacht und nicht enden wollenden Wochenende mit meinem Freund Mathias, der zum damaligen Zeitpunkt ebenfalls Parship-Mitglied war, meldete ich mich letztes Jahr bei dieser überaus seriös wirkenden und vielversprechenden Plattform an. Sofern ich damals eine Erwartungshaltung gehabt haben sollte, könnte ich heute nicht mehr benennen, welche es war.Getrieben vom Wunsch, die Einsamkeit meines Herzens zu beenden und verregnete Wochenenden nicht mehr alleine verbringen zu müssen, legte ich mein Profil an, denn was hatte ich schon zu verlieren, außer Geld. Welch schwindend geringes Risiko dies darstellte in Erwartung des größtmöglichen Gewinns – ein tanzendes Herz. Anfängliche Kontaktaufnahmen entsprachen so gar nicht meinen Vorstellungen. Kurzweilig war ich der Annahme erlegen, dass es einmal mehr nur darum ging, mit dem Unglück anderer Geld zu verdienen. Ich unterließ jegliche Form von Suche, und mein Account ruhte über mehrere Monate. Bis zu jenem schicksalhaften Tag, an dem ich mich dieser Möglichkeit der Partnersuche erinnerte und mein Profil auf Nachrichten prüfte.

Stunden des Harrens

Der erste für mich ermittelte Partnervorschlag betörte mich sogleich mit einer Frisur, die, nur schwerlich auszumachen, jedoch sehr markant und für meine Begriffe überaus reizvoll war. Scheu und schüchtern wie ich bin, traute ich mich nur, ein Lächeln zu senden. Qualvolle Stunden des Harrens, angefüllt mit Becks Gold und in drängender Erwartung einer Antwort sollten folgen. Groß war die Überraschung, als ich von ebenjener angeschriebener Person eine Nachricht erhielt. Es war nur ein Lächeln, aber immerhin. Und so fand ich die Traute, sie nach der Freigabe ihres Bildes zu fragen. Zu groß das Interesse meinerseits, sie klar und deutlich vor mir sehen zu wollen. Das war alles, was mir fehlte, denn mit ihrem Profil hatte sie mich bereits in ihren Bann geschlagen. Sie vergaß mit ihrer Antwort, mir ihr Bild freizugeben. Ein Umstand, welchen ich witzig kommentierte – woraufhin sich ein wunderbarer Dialog entspann.

Wir plauschten über die Dinge, die Menschen unseres Alters bewegen.

Musik, Freunde, Arbeit, aber auch die Vorstellungen einer Zukunft wurden Thema. Groß war das Erstaunen meinerseits, ein weibliches Wesen gefunden zu haben, dass so vollständig d’accord zu meinen Gedanken ging. Diese Phase zog sich länger hin als von uns gewünscht oder gewollt, was jedoch aus beruflichen Gründen nicht anders zu handhaben war. Endlich sollte der Tag kommen, an dem wir uns zu einem Frühstück verabredet hatten. Ich war etwas aufgeregt und wollte pünktlich sein, was mir jedoch aufgrund der erschwerten Parkplatzsituation nicht möglich war. Also rief ich sie an. Unser erstes Telefonat bis dato. Und als ich ihre Stimme hörte, wusste ich, dass sie mir sympathisch ist. Kurz darauf stieg sie zu mir in den Wagen, so dass wir gemeinsam einen Parkplatz suchen konnten. Mir fielen sofort ihre Augen auf und dass sie so anders als auf dem Bild in ihrem Profil aussah. Ich ertrank in ihrem Duft und in der Herzlichkeit ihres Wesens.

Das kurz darauf folgende Frühstück war für mich aufgrund akuter Rückenbeschwerden Horror und ganz ehrlich – auch nebensächlich. Wir entschieden uns zu einem Spaziergang am Hafen. Es regnete heftig, und es blies ein kräftiger Wind, ein Wetter, welches dafür sorgte, dass wir fast allein den Hafen für uns hatten. Die Vertrautheit, die sich bereits in unseren E-Mails zeigte, bestätigte sich während unseres persönlichen Treffens. Die ganze Zeit über wollte ich sie nur an die Hand nehmen. Der Tag endete mit der Frage, ob wir uns wiedersehen werden. Oh, wie jubilierte das Herz, als sie, danach gefragt, entgegnete: Sehr gern! Es folgten abendliche Treffen auf ein Bier, während derer wir uns näher kamen und von einer Welle aus Sympathie und Zuneigung getragen wurden.

Alsbald hatten wir einen Status erreicht, der mehr war als bloßes Mögen.

Seitdem begreifen wir uns als Paar mit einer tiefen Bindung, die stark genug ist, uns über alle Unwägbarkeiten und Widrigkeiten des Alltags zu tragen. Unbegründet meine Angst, einer Beziehung nicht gerecht zu werden. Dankbar dafür, dass sie sich bedingungslos zu mir bekennt. Großartig die Vorstellung unserer gemeinsamen Zukunft, in der wir uns als glücklich verheiratet betrachten. Vor einem Jahr noch war ich betrübt über die Vorstellung meines Lebens und die Sinnleere meines Tuns. Seit ich jedoch sie an meiner Seite weiß, wir gemeinsam kochen, in der Küche tanzen, viel lachen und die wenigen Stunden, die uns gemeinsam vergönnt sind, als Kostbarkeit betrachten, macht alles wieder einen Sinn. Und das ist der Grund, weswegen ich ihr mehr als dankbar bin und sie für den Rest unseres Lebens auf Händen tragen werde. Amen.

PS: 70% Matching-Punkte werden uns schlichtweg nicht gerecht! Die einzige Diskrepanz besteht im Musikgeschmack, die seit der Erfindung des iPods zu vernachlässigen ist.