
Mit 30 noch Single – ist das normal?
In den 20ern hat es sich noch ziemlich unbeschwert angefühlt, Single zu sein. Die Freiheit wollte an jeder Ecke ausgekostet und genossen werden. Mit 30 steigt oft die Sehnsucht nach etwas Beständigem, und die Leichtigkeit des Singledaseins droht zu schwinden. Daran ist unter anderem auch die Gesellschaft schuld. Denn sie suggeriert uns, dass mit 30 noch Single zu sein irgendwie nicht ganz normal ist. Doch warum eigentlich? Sind Beziehungen, die in den 20ern entstehen und vielleicht sogar durch eine Eheschließung fix und final besiegelt werden, wirklich so perfekt und erstrebenswert? Gibt es heutzutage nicht Alternativen?
Inhalt:
Mit 30 noch Single: Lohnt sich die Torschlusspanik?
Wer in sein drittes Lebensjahrzehnt kommt, der hat das Gefühl, endlich erwachsen zu sein. Die Ausbildung oder das Studium ist schon längst abgeschlossen, die ersten Sprossen der Karriereleiter sind erklommen und die obligatorische WG aus den 20ern haben wir auch erfolgreich hinter uns gelassen. Viele nennen nun ein Auto ihr Eigen und wohnen in einer eigenen Wohnung, in der sie sich nicht Küche und Bad mit anderen teilen müssen. Beste Voraussetzungen eigentlich, das Leben in vollen Zügen zu genießen – und das klappt als Single am besten.
Doch genau da lauert das Problem: Mit 30 noch Single zu sein, passt in viele Vorstellungen des Ideal-Lebens nicht rein. Im Freundeskreis steckt der Großteil schon in einer festen Beziehung, die guten Partner mit großem Potenzial scheinen alle vom Markt zu sein, der Zeiger der biologischen Uhr dreht sich schneller und die eigene Familie stellt einem ständig die Frage, warum man mit 30 noch Single ist. Diese Faktoren können leicht zu eine Torschlusspanik führen, die die Situation nicht besser macht. Dabei kann Dating ab 30 auch einige Vorteile mit sich bringen:
1. Du weißt, was du willst
Klingt abgedroschen, entspricht aber voll und ganz den Tatsachen. Du lässt dich nicht mehr so schnell auf Dinge ein, bei denen du dich nicht wohlfühlst oder die du nicht willst. Du weißt einfach, wie du tickst. Die Chancen, bei der Partnersuche ab 30 komplett danebenzugreifen, sinken.
2. Du kannst deine Gefühle besser einordnen
Entwickelt sich eine Begegnung zu etwas Ernsthafterem oder ist es nur ein kleiner Flirt? Holst du dir aus dem Date gerade hauptsächlich Bestätigung oder steckt mehr dahinter? Du fährst nicht mehr so schnell Gefühls-Achterbahn und weißt, dass man nicht allem und jedem eine Träne hinterherweinen muss.
3. Du musst keine Rechenschaft ablegen
„Willst du dafür wirklich so viel Geld ausgeben? Wir sollten mal wieder was mit meiner Familie unternehmen. Du arbeitest zu viel. Ich will dieses Jahr nicht groß in Urlaub fahren …“ Sätze wie diese wirst du als Single eher nicht hören, denn du bist niemandem Rechenschaft schuldig. Du kannst im Großen und Ganzen tun, was du willst und wie du es willst.
4. Die Mittel sind vorhanden
Auch in den 20ern kann das Single-Dasein ziemlich schön sein. Der große Unterschied: Wir stehen noch nicht so fest im Leben, haben unseren Platz noch nicht gefunden und müssen für die Ausbildung, den Berufseinstieg oder ähnliches noch einige Abstriche machen. Singles mit 30 haben diese Probleme nicht mehr. Ein kostspieligeres Hobby? Ein großer Urlaub? Ein bisschen Luxus im Alltag? Das alles ist jetzt leichter möglich.
5. Du kannst das Alleinsein genießen
Die Weiterführung von Punkt vier ist, dass du jetzt dein Single-Dasein viel leichter genießen kannst. In deinen 30ern ruhst du schon mehr in dir und hast gelernt, auch die Zeit mit dir selbst zu genießen. Du brauchst keinen Partner, um dich komplett zu fühlen.
6. Du hast starke soziale Bindungen
Während Paare verständlicherweise viel Zeit gemeinsam verbringen, bist du da viel flexibler. Ein Urlaub mit dem besten Freund, ein Wochenendtrip mit den Mädels, gemeinsame Tage mit der Familie … Du nutzt deine Freizeit sinnvoll und baust dir starke soziale Bindungen auf.
Mit 30 noch Single – die Vorurteile
Das Problem, das sowohl Männer als auch Frauen haben, die mit 30 noch Single sind, sind die vielen Vorurteile, mit denen sie konfrontiert werden. Das Umfeld glaubt, dass du …
- … zu anspruchsvoll bist und zu hohe Erwartungen an einen Partner hast. Das würde alle potenziellen Kandidaten abschrecken und du würdest niemals jemanden finden, der deinen Ansprüchen genügt.
- … selbst sehr anstrengend bist. Keiner würde es lange mit dir in einer Beziehung aushalten und darum endest du immer wieder als Single.
- … vom Pech verfolgt bist. Bei dir läuft irgendetwas gehörig schief. Woran das liegt? Diese Frage liefert genügend Spielraum für umfangreiche Spekulationen.
- … egoistisch und zu unflexibel bist und dich nicht auf andere einlassen kannst. Das Single-Dasein hat dich verändert und jetzt muss sich immer alles um dich drehen. Kompromisse? Fehlanzeige.
- … einsam bist und große Angst hast, allein zu bleiben und niemals den richtigen Partner zu finden.
Singles mit 30: Eine neue Definition von „normal“
Die Frage, ob es normal ist, mit 30 noch Single zu sein, sollte sich heutzutage eigentlich nicht mehr stellen. Wir befinden uns in einer Zeit, in der jeder die Chance haben sollte, sich beruflich zu verwirklichen. Menschen, die sich voll und ganz für eine Karriere entscheiden, stellen Beziehung dann eventuell an zweite Stelle. Haben sie ihren beruflichen Erfolg erreicht, kommt eventuell auch der Wunsch nach einer Partnerschaft wieder hoch. Und für sie ist Anfang, Mitte oder Ende 30 die perfekte Zeit.
Auch das Thema Familienplanung ist dann noch lange nicht abgeschlossen. In Deutschland ist eine Frau bei der Geburt ihres ersten Kindes im Durchschnitt über 30 Jahre alt (31,2 Jahre, um ganz genau zu sein). Und auch mit Ende 30 ist eine Schwangerschaft gut möglich. Es gibt also keine überzeugenden Gründe, warum man nicht mit 30 noch Single sein kann – ohne sich schlecht zu fühlen, schief angeschaut zu werden oder das Gefühl zu haben, dass man etwas verpasst. Den Partner fürs Leben kennenzulernen ist keine Frage des Alters.
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