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Die Macht des Blickkontakts: So deutest du intensive Blicke richtig

13.11.2024 Luisa Häußer

Ein intensiver Blickkontakt mit einem anderen Menschen ist ein Weg, ganz ohne Worte tiefe Emotionen oder bestimmte Intentionen zu vermitteln. In unseren sozialen Interaktionen spielen ausgetauschte Blicke deshalb eine wichtige Rolle – sei es im Job, in Freundschaften oder beim Dating. Denn ein solcher Blickwechsel kann Nähe schaffen, Interesse signalisieren oder Vertrauen zueinander vertiefen. Wir verraten dir in diesem Beitrag, wie du die Blicke deines Gegenübers zukünftig richtig deutest und wie du selbst diese Art der nonverbalen Kommunikation je nach Kontext richtig einsetzt.

Verschiedene Kulturen, verschiedene Blicke?

Wie intensiv du deinem Gegenüber in die Augen siehst, wird je nach Kultur durchaus unterschiedlich gewertet. Wenn dein Job etwa viel internationalen Austausch erfordert oder du gerne auf Reisen gehst und dabei auch mal mit anderen Reisenden flirtest, solltest du dir der verschiedenen Bedeutungen von Blickkontakt in anderen Ländern bewusst sein. Denn während wir in Nord-Europa ebenso wie in Nord-Amerika intensive Blicke als ein Zeichen von Offenheit und Interesse werten, gelten tiefe Blicke in die Augen beispielsweise in China und Japan als unhöflich und ein Zeichen mangelnden Respekts. Aber was wollen wir hierzulande mit dieser Form der nonverbalen Kommunikation eigentlich erreichen?

  • Aufmerksamkeit signalisieren
    Ein langer Blick in die Augen zeigt deinem Gegenüber, dass du wirklich an ihm interessiert bist, du aktiv zuhörst und die Person in den Mittelpunkt deiner Aufmerksamkeit stellst. So stärkst du eure Verbindung zueinander und schaffst eine einladende Atmosphäre.
  • Vertrauen vertiefen
    Blickkontakt kann auch dabei helfen, eine tiefere Verbindung aufzubauen. Wenn du deinem Gegenüber in die Augen siehst, vermittelst du Offenheit und Ehrlichkeit. Diese Art der nonverbalen Kommunikation fördert das Vertrauen und das Gefühl von Sicherheit in der Interaktion.
  • Interesse vermitteln
    In romantischen Situationen ist Blickkontakt oft ein starkes Signal für Anziehung und der erste Schritt in Richtung Flirt. Siehst du einem anderen Menschen zum Beispiel im Café oder im Park tief in die Augen, vermittelst du, dass du neugierig auf dein Gegenüber bist, die*den andere*n attraktiv findest und gerne kennenlernen würdest.

Intensiver Blickkontakt von Mann und Frau: Geschlechtsspezifische Unterschiede beim Blick in die Augen

Wie wir Blicke mit anderen tauschen und deuten ist nicht nur eine Frage der Situation, sondern auch des Geschlechts. Denn Männer und Frauen interpretieren und nutzen Blickkontakt auf unterschiedliche Weise, was auf biologische, soziale und kulturelle Faktoren zurückzuführen ist. Wenn dir die folgenden Unterschiede bewusst sind, dann kann das Missverständnissen vorbeugen und die (nonverbale) Kommunikation untereinander verbessern.

  • Männer neigen zu dominanten Blicken: Intensiver Blickkontakt beim Mann ist ein Zeichen von Selbstbewusstsein und kann auch Dominanz ausstrahlen – zum Beispiel, wenn er zwischen zwei Männern ausgetragen wird. Hier sind intensive Blicke durchaus ein Versuch, Autorität auszustrahlen. Im Dating-Kontext hingegen gelten tiefe Blicke auch von Männern als Zeichen der Anziehung.
  • Frauen suchen emotionale Verbindung: Im Gegensatz dazu interpretieren Frauen Blickkontakt oft als Zeichen von Interesse und emotionaler Verbundenheit und nutzen lange Blicke daher auch, um selbst Empathie auszudrücken und eine tiefere Verbindung herzustellen. Ein intensiver Blick einer Frau ist daher häufig ein Signal dafür, dass sie zuhört und sich für die Gefühle ihres Gegenübers interessiert.
  • Soziale und kulturelle Einflüsse: Gesellschaftliche Erwartungen prägen zudem, wie Männer und Frauen Blickkontakt einsetzen. Denn während Frauen in unserer Gesellschaft noch immer als das sanftere Geschlecht verstanden werden, das aus Höflichkeit auch eher mal einen Blick senkt, gilt es bei Männern als typisch männlich, Stärke und Selbstbewusstsein auszustrahlen. Zum Beispiel eben über intensive Blicke. Allerdings wandelt sich dieses konservative Rollenverständnis mehr und mehr.

Wie du Blicke abhängig vom Kontext richtig deutest

Blickkontakt setzen wir in fast allen sozialen Situationen ein. Allerdings variiert die Bedeutung solcher Blicke stark je nach Kontext – ob in romantischen Beziehungen, Freundschaften oder im Berufsleben. So deutest du Blicke deines Gegenübers in spezifischen Situationen:

  • Liebe und Dating: Beim Flirten und im Dating ist Blickkontakt ein typisches Zeichen für Anziehung und den Wunsch nach einem näheren Kennenlernen oder Intimität. Und auch in einer Beziehung kann ein ehrlicher, tiefgehender Blick die Verbindung zwischen den Partner*innen vertiefen und eine vertraute Atmosphäre schaffen.
  • Freundschaft: In Freundschaften signalisiert Blickkontakt oft Verbundenheit und Vertrautheit miteinander. Besonders in emotionalen Momenten kann ein einfacher Blick Verständnis und Empathie ausdrücken oder Trost und Unterstützung spenden.
  • Professionelle Interaktion: Im beruflichen Umfeld kann Blickkontakt sowohl Autorität als auch Vertrauen ausstrahlen – das hängt oft von der Hierarchie-Ebene innerhalb des Jobs ab. Hier ist entscheidend, die Intensität des Blickkontakts je nach Situation anzupassen, um professionell zu bleiben.

5 Tipps, worauf du beim Blickwechsel mit anderen achten solltest

Richtig eingesetzt sind ausgetauschte Blicke mit anderen eine mächtige Form der nonverbalen Kommunikation. Wichtig ist hierbei, auf ein paar Dos und Don‘ts zu achten, um nicht in Fettnäpfchen zu treten oder Missverständnisse zu erzeugen. Darauf kommt es also in Sachen intensiver Blickkontakt als Frau oder Mann an:

  1. Pass die Länge deiner Blicke an den Kontext an: Zu langer Blickkontakt kann als unangenehm oder aufdringlich empfunden werden, deswegen kommt es auf die richtige Dauer an. Beim Flirten kannst du den Blick etwa 3 bis 5 Sekunden halten, bevor du kurz wegblickst. Im beruflichen Kontext ist kürzerer Blickkontakt angesagt.
  1. Wechsel zwischen Augen und Mund: Wenn du mit jemandem flirtest und eure Verbindung intensivieren willst, dann lass deinen Blick zwischen den Augen und dem Mund deines Gegenübers schweifen. So vermittelst du ganz eindeutig dein Interesse.
  2. Achte auf die Reaktionen deines Gegenübers: Beobachte, wie dein Gesprächspartner auf deine Blicke reagiert. Wenn die Person sie erwidert, ist das ein gutes Zeichen. Schaut sie jedoch schnell wieder weg oder wirkt, als fühle sie sich unwohl, solltest du deine Blicke eher reduzieren.
  3. Vermeide es zu starren: Ein starrer und zu langer Blick kann als bedrohlich wahrgenommen werden, vor allem, wenn er von Männern ausgeht. Versuche deshalb, deinen Blick entspannt und freundlich zu halten. Ein leichtes Lächeln kann außerdem helfen, die Stimmung aufzulockern.
  4. Berücksichtige kulturelle Unterschiede: Informier dich über die Gepflogenheiten deines Gegenübers, wenn du viel mit anderen Kulturen zu tun hast, da die Bedeutung von Blickkontakt je nach Kultur variiert.

Übrigens: Du bist neugierig, was ein intensiver Blickkontakt zwischen Mann und Frau in Sachen Liebe bewirken kann? Dann probier mit deinem Date doch mal das „36 Fragen zum Verlieben1 “-Experiment. In 36 Fragen lernt ihr jede Menge übereinander – und laut dem Wissenschaftler Arthur Aron, der die zugehörige Studie in den 80ern durchführte, reichen am Ende vier Minuten Blickkontakt aus, um sich zu verlieben.

Fazit: Tiefe Blicke sind der Schlüssel zu einer ehrlichen Verbindung

Ausgetauschte Blicke sind ein kraftvolles Werkzeug in unserer Kommunikation, mit dem wir etwa Vertrauen und Sicherheit vermitteln, Stärke und Selbstbewusstsein signalisieren oder Interesse und Neugierde ausdrücken können. Kulturelle und geschlechtsspezifische Unterschiede können die Art und Weise beeinflussen, wie wir Blickkontakt wahrnehmen und verwenden. Deshalb gilt bei jeder Art von Augenkontakt: achte auf einen offenen und respektvollen Umgang mit deinem Gegenüber. So gelingt es dir, zwischenmenschliche Beziehungen zu stärken und eine tiefere Verbindung zu den Menschen um dich herum aufbauen.

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